Berichte unserer Kunden


"HattyU"

Eine temperamentvolle Kuvasz-Hündin auf Abwegen


Seit 1984 haben ungarische Herdenschutzhunde unsere Familie bereichert. Der Schutz­trieb eines Kuvasz ist sehr ausgeprägt. Nach dem dritten Kuvasz folgten wegen verschiedener Operationen meinerseits drei hundelose Jahre. Mein Mann und ich waren uns bewusst, dass der 4. Kuvasz unser letzter Hund sein werde, zählten wir doch über 60 bzw. 70 Lenze.

 

In den Jahren ohne Hund war ich hündisch sehr wissbegierig und aktiv, allerdings nur „theoretisch“, d.h. ein über 70-jähriger Mann schwärmte haushoch von einer neuen Wunder-Methode, die anscheinend auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhte.

Diese neue Methode wollte ich mir natürlich anschauen. Man kann ja immer noch etwas dazu lernen. Ausserdem meinte mein Kollege, dass sein Irish Setter sich von einem einzigen Wochenendseminar zu einer Musterhündin entwickelt haben soll. „Wieso also nicht mal hingehen und zuhören?“ sagte ich mir. Ich besuchte sogleich 4 Wochenendseminare sowie Einzelvorträge, um vom neuen Denken für Menschen mit Hund (Anstoss zu einer alternativen Sicht auf die Mensch-Hund-Beziehung) zu erfahren.
Ich war hell begeistert von dieser Methode und 100%ig überzeugt, dass unser zukünftiger Kuvaszwelpe davon profitieren sollte.

Mit 9 Wochen zog Hattyú in unser Haus ein. Sofort wandte ich das neu Erlernte, anfangs nur im Garten, an. Ich wollte dem Hund ge-nügend Auslauf bieten, weshalb ich extra in den Wald fuhr, um zu üben. Hattyú wollte jedoch absolut nicht so, wie ich wollte. Vor allem an der langen Leine gehen war für sie mühsam. Sie nutzte die 5 Meter voll aus und zerrte wie eine Irre an der Leine. Damals war meine Hündin 4 Monate alt.

 

Hattyú wollte nun mal an der gestreckten Leine zerren. Es war ein schreckliches Bild! Wöchentlich übte ich mit einer Privattrainerin, die speziell in dieser Methode ausgebildet wurde. Einmal pro Woche fuhr ich jeweils für eine Gruppenstunde nach Deutschland (insgesamt 280km hin und zurück). Aber meine Hündin konnte absolut nicht Leine laufen, sondern nur an der langen Leine zerren. Sah sie einen Kumpel, egal ob von nah oder von fern, wurde getobt, gebellt, geknurrt, gezerrt und versucht, den Fremden zu verjagen. Schon mit 5 Monaten hatte ich meine Mühe, sie zu halten und von ihr nicht in alle Himmelsrichtungen gezogen zu werden. Sie legte wacker an Gewicht zu, wog sie doch mit einem halben Jahr bereits 27kg. Ich verstand nicht, warum meine Hündin auf diese neue Methode nicht aufspringen wollte. Als mir anlässlich eines neuen Problemhunde-Seminars deutlich gemacht wurde, mein inzwischen 10 Monate alter Kuvasz sei „blitzgescheit und sehr gefährlich“, wuchs in mir eine grauenhafte Angst. Angst, dass ich Hattyú nicht mehr halten könnte und sie dann Menschen oder andere Hunde anspringen würde. Froh war ich lediglich, dass ich im Garten sowie im Wald und nicht an den üblichen Hunderouten das neu Erlernte anwenden sollte.

Meine Familie hatte nie verstanden, weshalb ich den vierten Hund nach einer neuen Methode erziehen wollte, umso mehr, als ich mit den Vorgängerhunden absolut keine erzieherischen Probleme hatte. Ich wollte nicht aufgeben und war überzeugt, dass diese Wunder-Erziehung eben länger brauchte bis zum gewünschten Erfolg.

Meine Hündin legte wacker an Gewicht zu, entwickelte unglaubliche Kräfte und riss mich wöchentlich ein- bis zweimal zu Boden, obwohl ich mich längst entschieden hatte, die 5-Meter-Leine nicht mehr zu benutzen, sondern eine normale Leine zu gebrauchen. Um den vielen Stürzen, zum Teil mit Verletzungen, entgegenzuwirken, entschied ich mich, Hattyú fortan nur noch mit „Halti“ zu führen. Sie zog mich zwar auch mit Halti nach allen Seiten, aber wenigstens konnte ich sie festhalten. Erst als mir ein ausgewiesener Trainer dieser "Wunder Methode" am Ende einer Privatstundenwoche (übrigens insgesamt die dritte Woche!) an den Kopf warf: „Hättest du meine Anweisungen befolgt, wärest du heute weiter“, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Schliesslich arbeitete ich täglich nach seinem vorgeschriebenen Programm. Ich bekam noch den Rat mit auf den Weg, die Hündin entweder nicht mehr aus dem eigenen Grundstück zu lassen oder aber an einen kompetenten Platz zu geben. Das war das Ende von dieser neuen und einzigartigen Methode. Meine Enttäuschung hätte nicht grösser sein können.

 

Der damalige Ist-Zustand der 1 ½-jährigen Hündin sah verheerend aus: Gejagt wurde alles, was sich bewegte, nämlich: Autos, Traktoren, Radfahrer, Jogger, Kinder und mit Vorliebe Hunde. Auch die Probleme des Leinenlaufens bestanden nach wie vor. Be­wegte sich irgend-etwas in weiter Distanz, zerrte sie wie eine Verrückte an der nun kurzen Leine, sodass ich sie trotz Halti nur mit grösster Mühe noch halten konnte.

 

Anlässlich eines Tierarztbesuches – der Tierärztin gegenüber benahm sie sich stets brav und anständig – meinte meine Tierärztin, sie rate mir, die Hilfe von einer sehr erfahrenen Hundetrainerin anzunehmen. Diese könnte sich das Verhalten von Hattyú mal anschauen und bestimmt weiterhelfen. Ich willigte ein und vereinbarte einen Termin. Der Kommentar der Trainerin war, dass der Hund absolut nicht aggressiv sei, eher sogar ein bisschen ängstlich, und ein riesengrosses Manko an Begegnungen mit andern Hunden aufweise. Alsdann begleitete uns die neue Trainerin einmal wöchentlich auf einem Limmatspaziergang. Ihre Bestimmtheit, Ausgeglichenheit und Konsequenz irritierten Hattyú. Das Problem mit Fahrzeugen und Personen war innerhalb von drei Monaten komplett verschwunden. Und das Hauptproblem mit Hunden war aus der Distanz gelöst. Dafür möchte ich der Trainerin ganz herzlich danken.

 

Direkte Begegnungen hingegen ertrug Hattyú immer noch nicht zufriedenstellend, ganz schlimm waren kleine Hündchen. Meine neue Trainerin empfahl mir zusätzlich eine Hundeschule in der näheren Umgebung. Diesen Rat habe ich dann befolgt. Wir besuchten die von ihr empfohlene Hundeschule. Die erste Stunde (mit Halti) war der pure Horror. Hattyú verbellte die Kumpels und wollte auf diese losstürmen, obwohl wir sehr grossen Abstand hielten. Schon in der zweiten Stunde hatte sie sich an die Gruppenhunde gewöhnt und flippte nur noch aus, wenn ein neuer Hund in die Gruppe kam oder ein Spaziergängerhund auftauchte. Im Hundeteam zeigte sich Hattyú als lernfreudig und führte die verlangten Übungen sehr gut aus. Genau zwei Jahre blieb ich der Gruppe treu, aber mein Hunde-begegnungs-Problem war immer noch nicht gelöst. Unbekannte Hunde konnte sie nicht ausstehen und wollte auf jeden losstürzen. 
An 6 Tagen pro Woche, ausser am Mittwoch, wenn ich mit meiner Privattrainerin unterwegs war, kam schon beim Aufwachen das be-klemmende Angstgefühl und der Wunsch, dass wir keinem fremden Hund begegnen mögen. War ein Hund in Sicht, geriet ich sofort in Panik, ich kriegte beinahe keine Luft mehr, mein Blutdruck stieg auf das Doppelte und meine Kräfte waren am Ende. Und genau mein komisches Verhalten bestärkte Hattyú, mich in Schutz zu nehmen. Manchmal gelang es mir, Hattyú am Halsband hochzuziehen. Dennoch schaffte sie es zu toben, an der Leine zu reissen, zu bellen und mir auf die Füsse zu stehen. Dasselbe Theater führte sie auf, wenn ich einen Baum zu Hilfe nahm und sie daran festband. Unzählige Male bin ich zu Boden gestürzt, die Leine konnte ich vom Boden aus mit letzter Anstrengung halten, auch wenn Hattyú mich bis zu 2 Meter mit sich zog. Statt Sicherheit zu bekommen, wuchs meine Unsicherheit.

 

Die Wende

Eine Kollegin riet mir, mich an Andy Oberthaler zu wenden. Er arbeite anscheinend sehr erfolgreich mit verunsicherten Hundehaltern, die verhaltensauffällige Hunde besitzen.

 

Inzwischen war Hattyú 4 Jahre alt. Sie wollte noch immer „Chef“ sein und Hunde-Begegnungen waren für mich beinahe der Weltuntergang. Es fehlte mir die Bestimmtheit, die Ausgeglichenheit und Konsequenz, die meine Trainerin hatte. Und genau diese Sicherheit wollte ich mir auch aneignen. Also buchte ich eine Verhaltensabklärung in der Hunde(führer)schule Oberthaler mit der Hoffnung, mein Wissensmanko dort ausgleichen zu können. Die erste Begegnung mit Andy Oberthaler fand in diesem Frühjahr statt.

Andy Oberthaler nahm sich sehr viel Zeit für mich und Hattyú und hörte mich und mein Anliegen geduldig an. Seine Frage nach meinem Ziel beantwortete ich wie folgt: „Mein Ziel ist es, innerhalb von 8 – 12 Monaten an allen Hunden vorbeigehen zu können“.

 

Bereits nach drei Privatlektionen schaffte ich das Vorbeigehen an fremden Hunden in der Stadt ohne die Spezialeinlage meiner Hündin. Klar, Andy Oberthaler begleitete mich noch, aber die Führung von Hattyú blieb mein Job.

Andy Oberthaler hat mir innert der kurzen Zeit geholfen, mein ängstliches und nervöses Getue in Stress-Situationen in den Griff zu kriegen. Ich habe ganz klare Strukturen in mein tägliches Programm eingebaut und meine innere Einstellung geändert. Ich bin heute sicherer, konsequenter aber auch ruhiger geworden, was sich sichtlich positiv auf Hattyú auswirkt.

Keine 4 Wochen nach der ersten Begegnung mit Andy Oberthaler durfte ich erstmals in seiner Hundegruppe arbeiten mit Hattyú. Ich staunte nicht schlecht, als ich feststellte, dass nicht „Gruppenarbeit“ wie in herkömmlichen Hundeschulen geleistet wurde. Es waren zwar Hunde auf dem Platz, aber auf jeden einzelnen Hundeführer wurde individuell eingegangen, und zwar immer mit einer Betreuungsperson. Das habe ich so noch nicht gesehen. Seit dem ersten Treffen mit dem überaus kompetenten und feinfühlenden Menschen Andy Oberthaler sind nun bereits 5 Monate verstrichen. Er besitzt für mich die Gabe zuzuhören, um alsdann genau am wunden Punkt anzuknüpfen. Seine Erklärungen und Anleitungen sind klar und verständlich und auch umsetzbar. Der Mann legt eine Riesengeduld an den Tag und ist die Ruhe selbst. Er arbeitet am Menschen, damit dieser Sicherheit bekommt und Erfolg hat. Dies spüre ich in jeder seiner Lektionen.

 

Nun verlasse ich das Haus ohne das langjährige beklemmende und atemraubende Gefühl in der Brust. Ich fühle mich sicher und bin überzeugt, dass ich mein gesetztes Ziel in der erwarteten Zeitspanne von einem Jahr endgültig erreichen werde.

Mein Rezept für den Alltag lautet: Konsequenz, Konzentriertheit, Ruhe, Geduld, Ausdauer, kurz ein gezieltes Arbeiten und kein Lockerlassen.

 

An Andy Oberthaler und an sein Team übermittle ich ein herzliches Dankeschön für den Weg zur Problemlösung und die grosse Unterstützung. Andy, du hast mich ernst ge­nommen, bist auf mein Problem eingegangen und hast mir umsetzbare Lösungen auf­gezeigt.

Vielen Dank!

 
Annelies Muntwyler / 02.09.2013 


„Es ist doch nur ein Hund...“


„Es ist doch nur ein Hund...“ hört man ab und an den Volksmund sagen. Das Engagement, das viele Hundehalter/innen in ihren geliebten Vierbeiner investieren, wird von Nichthundehaltern oft nicht verstanden, wird kritisch oder zum Teil sogar zynisch hinterfragt.

 

So kann man bei Problemen mit dem vierbeinigen Freund durchaus einmal folgende oder ähnliche Sätze hören:

 

„Warum schläferst Du ihn nicht einfach ein und holst dir einen Neuen!?“

„Warum gehst Du noch in die Hundeschule, das bringt doch eh nichts!“

„Du würdest dich lieber ein bisschen mehr um mich kümmern, als um den Hund!“

 

 

Mit solchen oder ähnlichen Aussagen können Hundefreunde im Laufe ihres Lebens immer wieder konfrontiert werden.

 

Die tiefe und sehr innige Beziehung, die viele Hundeliebhaber/innen mit ihren Vierbeinern erleben, wird von aussen oft als „nicht nachvollziehbar“ gesehen und auch nicht so erlebt.

 

Doch schliesslich ist es eine Beziehung, die nicht gerechtfertigt werden muss!

 

Eine besondere Art, dieser Verbundenheit Ausdruck zu verleihen, zeigt uns die Sängerin Manu.

 

Manu hat bereits vor einiger Zeit den Weg zu uns in die Hundeführerschule gefunden, wo sie sich zusammen mit ihrem Vierbeiner Bacco stetig und sehr positiv weiterentwickelt. Bei Bacco handelt es sich um einen Strassenhund aus dem Tierheim, der am Anfang so ziemlich alles machte, was Gott verboten hatte!

 

Die Zeit, die Manu in sich selbst sowie auch in Bacco investierte, lohnte sich. Inzwischen sind die beiden zu einem unzertrennlichen, harmonischen und glücklichen Team zusammengewachsen.

 

Manu hat bezüglich ihrer intensiven Zeit mit Bacco ein Lied geschrieben, um auf diese Weise ihren Gefühlen Ausdruck zu verschaffen. Eine besondere Art zweier ganz spezieller Freunde. Hören Sie selbst – ich wünsche Ihnen viel Vergnügen!


"Curro"

unser Macho (Pointer/Podengo Mix)

Vor über 4 Jahren habe ich Curro aus einem Tierheim geholt. Curro wurde von Mallorca nach Deutschland geflogen, wo er dann von der Polizei aus einer privaten Betreuungsstätte geholt 
werden musste und schliesslich auf der Suche nach einem freien Platz im Tierheim, in die Schweiz transportiert wurde. Er war eine Mitleid erweckende Kreatur, zitterte bei jedem unbekannten 
Geräusch und viele Menschen, Kinder, sowie Hektik und Lärm waren für ihn Stress pur. Nichts desto trotz entschied ich mich, ihn als zweiten Hund zu halten. Ich führte ihn in die „grosse Welt“, zeigte ihm möglichst viel und versuchte, ihm die Angst zu nehmen. Mit viel Liebe habe ich ihn überhäuft - und da er ja eine traurige Vergangenheit hatte, war ich auch nicht sehr streng. Er durfte mit ins Bett und aufs Sofa, ich habe ihm sein Essen mit Rahm gemischt, weil er ein so schlechter Fresser war - wenn ich es mir genau überlege, durfte er eigentlich alles!


So akzeptierte ich auch seinen ausgeprägten Jagdtrieb. Curro fixierte jeden Vogel und beim Geschnatter von Enten vergass er, dass er eigentlich ein Herrchen hatte. Weil ich Curro nur an der 8m-Flexileine spazieren führte, hatte ich ihn unter Kontrolle. Im Freien hatte er keinen Appell, er kannte nicht mal seinen Namen. Auch das sonst so geliebte Spiel mit dem Kong war draussen unmöglich, es interes-sierte ihn überhaupt nicht mehr! Ich habe mich eigentlich mit diesem Zustand abgefunden, nicht zuletzt deshalb, weil mir verschiedene Leute sagten, dass ich das so akzeptieren müsste und dass sich das sowieso nie ändern würde, solche Hunde seien eben so...


In meinem Privatleben hatte sich inzwischen einiges verändert, es waren da neu vier Kinder im Haushalt, die Curro eigentlich akzeptiert hatte. Wenn die Kinder jedoch sporadisch, laut schreiend und springend miteinander Krach machten, war für mich der blanke Horror! Immer wieder kam es vor, dass er von seinem Bett aufsprang und eines der Kinder „fein“ schnappte. Mittlerweile kannten sie sein Verhalten und versuchten, sich in seiner Gegenwart zusammen zu reissen.


Die Zeit verging und im Juli 2011, kurz vor unseren Sommerferien, machte sich Curro immer selbständiger. Er verweigerte die Sprünge im Agility-Training und bellte Mofas, Kinder und andere Hunde an. Zu guter Letzt schnappte er innerhalb drei Wochen mehrere Male zu! Ebenfalls knurrte er meinen Partner und die Kinder an. Es war mir klar, dass wir jetzt unbedingt und sofort handeln mussten, damit wir die Freude an ihm nicht verlieren würden.


Bei der Suche nach Hilfe im Internet, stiess ich auf Andy Oberthaler und rief ihn verzweifelt an. Ich schilderte ihm mein Problem mit Curro. Obwohl wir für die bevorstehenden Ferien bereits einen privaten Hundesitter organisiert hatten, empfahl mir Andy Oberthaler, Curro in ein Tierheim zu geben, da die Gefahr bestand, dass es wieder zu einem Zwischenfall kommen könnte. Schweren Herzens brachten wir ihn also während unseren Ferien ins Tierheim.


Wir vereinbarten mit Andy Oberthaler einen Termin, damit er sich ein Bild über Curro machen konnte. Schnell wurde klar, Curro ist ein Macho und macht was er will, er kontrolliert uns! Mit einfachen Übungen und klaren Strukturen sollte Curro nun lernen, dass sich unser Tagesablauf änderte. Aber schon bei der ersten, sehr einfachen Übung „Fuss“, verzweifelten wir fast und Curro stellte auf stur. Wir gaben aber nicht auf, blieben dran und siehe da, wir gewannen und fortan akzeptierte er diese Übung gut. Alle weiteren Übungen, die uns Andy Oberthaler zeigte, sind klar und einfach, aber es braucht Geduld und vor allem Konsequenz!


Ich bin Andy Oberthaler sehr dankbar, dass er mir die Augen geöffnet hat. Besonders klar wurde mir, dass mein Hund die Liebe, mit der ich ihn überschüttete, falsch interpretiert hat und ich ihm somit mehr geschadet als geholfen habe. Bereits nach wenigen Tagen machte sich das konsequente Durchsetzen unserer neuen Regeln in Curro‘s Verhalten bemerkbar. Innerhalb weniger Wochen akzeptierte er unsere Befehle und er veränderte sich immer positiver. Die ersten Spaziergänge mit Curro erforderten höchste Konzentration und Motivation, doch mittlerweile geniessen wir zusammen entspannte, wunderschöne Spaziergänge. Curro beachtet die Umwelt mittlerweile kaum, wir gehen an Hunden, Vögeln und Menschen ruhig vorbei und er konzentriert sich nur auf mich. Jeden Tag freue ich mich, mit Curro unterwegs zu sein und geniesse schöne, erholsame und vor allem leinenlose Spaziergänge mit ihm.


Ich bin Andy Oberthaler unendlich dankbar und bin überzeugt, ohne seine Hilfe wären wir heute nicht 
da wo wir jetzt sind – in einer positiven, entspannten Beziehung. Einfach genial, nochmals vielen Dank!


"Waldi – vom Dauerkläffer zum Filmstar"


Über einen Tierschutzverein habe ich damals von Waldi erfahren. Infos zu ihm bekam ich im Vorfeld so gut wie keine. Das Einzige was ich wusste ist, dass er am nächsten Tag ins Tierheim gebracht werden sollte.

Die Vorbesitzer waren eine körperlich schwer Behinderte Frau und ihr Mann. Über die Gründe für die Abgabe war nichts weiter bekannt, ausser dass sie sich einen kleineren Hund anschaffen wollten. Bis dahin hatte ich noch überhaupt keine Erfahrung mit Hunden. Etwas blauäugig und entsprechend unbefangen machte ich mich auf den Weg, um den Hund zu besuchen. Der Berga-masker-Collie Mischling war damals sechs Jahre alt. Spontan lud ich ihn in mein Auto und machte mich mit ihm auf den Weg zu einem Spaziergang.

Für mich war sofort klar, dass dies mein Hund wird. Es war sozusagen „Liebe auf den ersten Blick“. Nach einem kurzen Telefonat mit den Vorbesitzern war es definitiv – Waldi ist mein Hund und ich nehme ihn gleich mit Nachhause.

Zuhause angekommen tauchte aber bereits das erste Problem auf. An unseren Katzen hatte Waldi überhaupt keine Freude und so wurden diese regelmässig laut kläffend verjagt. Es kam soweit, dass ich die Wohnung nicht mehr ohne Hilfe betreten oder verlassen konnte, denn es musste immer zuerst jemand die Katzen in ein Zimmer sperren. Diese Situation entwickelte sich zu einem enormen Stressfaktor für mich und meine ganze Familie.

Damit aber nicht genug, auch draussen bahnten sich immer mehr Stress-Situationen an. Bei Begegnungen mit anderen Hunden begann Waldi wild an der Leine zu zerren. Dabei wurde geknurrt und gekläfft, es machte den Eindruck als möchte er den Artgenossen am liebsten. Als Hundeneuling war ich masslos überfordert und ich hatte keine Ahnung wie ich in solchen Situationen reagieren sollte. Die Situation wurde für mich immer schlimmer. Sah ich von weitem einen Hund kommen so begann mein Herz zu rasen, der Puls stieg an, ich bekam feuchte Hände und wurde total nervös und angespannt. Irgendwie schaffte ich es zwar immer, die Situationen zu überstehen aber es war für mich zudem auch äusserst beschämend mit einem solch unerzogenen Hund andere Hundebesitzer zu treffen. Eines Tages merkte ich, dass Waldi sich bedeutend ruhiger verhält wenn er ein Stöckchen oder einen Ball im Mund tragen darf. In dem Moment war es für mich die Lösung. Immer wenn keine andere Ausweichmöglichkeit bestand bekam Waldi sein Bällchen ins Maul. Zwar wurde trotzdem geknurrt und an der Leine gerissen aber immerhin konnte er nicht mehr lauthals kläffen.

Dass ich damit das nächste Problem angebahnt habe, wurde mir erst viel später bewusst. Immer öfter tauchten Situationen auf in denen Waldi nervös wurde und zu kläffen begann. Dies zum Beispiel wenn ich jemanden getroffen habe und kurz ein paar Worte gewechselt habe. Waldi begann zu kläffen und auch da zückte ich um ihn ruhig zu stellen das Bällchen. Wurde es ihm zu langweilige hat er wieder gekläfft. Um dieser peinlichen Situation zu entfliehen habe ich dann jeweils das Gespräch ziemlich rasch unterbrochen und bin mit ihm weitergegangen.

So begann er zu bestimmen wann und wie lange ich mich unterhalten durfte. Solche Situationen wurden mir immer peinlicher und von Begegnung zu Begegnung merkte ich wie ich immer mehr überfordert wurde. Weder nette Worte noch meine Wutausbrüche haben das ständige bellen gestoppt – im Gegenteil. Die Lage spitzte sich immer mehr zu denn nun Sein Gekläffe ging mir zunehmend an die Nerven und ich stand oft am Rande der Verzweiflung. Inzwischen konnte ich mit niemandem mehr sprechen, dem ich unterwegs begegnet bin. Ich war total hilflos. Ich erhoffte mir Besserung durch den Besuch einer Hundeschule und so meldete ich mich bei einem Hundeclub für einen Erziehungskurs an.
Waldi zeigte sich jeweils praktisch die ganze Stunde von seiner „besten“ Seite. Er war total nervös und jede Kleinigkeit löste das Kläffen aus. Schon bald war ich als die mit dem kläffenden Hund abgestempelt. Der Stress wurde für mich von mal zu mal grösser. Ich war nur noch angespannt, hatte Herzklopfen und feuchte Hände.

Trotz meiner offensichtlichen Überforderung ist kein Trainer wirklich auf mein Problem eingegangen. Es wurde einfach ein Programm durchgearbeitet und für solche Probleme gab es scheinbar keine Zeit. Somit war mein Problem auch nach der zehnten Lektion nicht im Ansatz gelöst, im Gegenteil – es hatte sich nochmals weiter zugespitzt! Ich begann mich mit Literatur zu beschäftigen und versuchte weiter mit netten Worten, lautem Schreien oder Rütteldosen bei Waldi Eindruck zu machen. Gewirkt hat nichts davon. Als ich dann im Internet auf der Website der Hunde(führer)schule Oberthaler gelandet bin, haben mich die Berichte über die Problemhunde sehr fasziniert. Ein kleiner Lichtblick hat sich für mich wieder aufgetan. Kurz darauf war ich Teilnehmerin des TEK 1 Seminars. Mit grossen Erwartungen habe ich das Seminar besucht. Und ich sollte nicht enttäuscht werden, wie ich kurz nach Beginn des Seminares schon merken konnte.
Bereits am ersten Kurstag habe ich mehr über die Hund-Mensch-Beziehung gelernt als im ganzen vergangenen Jahr, welches ich nun schon mit Waldi verbracht hatte. Andy und Daniela haben mich mit ihrem extremen Wissen begeistert. Als wir zum praktischen Teil des Seminars kamen, zeigte sich Waldi wie ich ihn kenne – mit lautem Gekläffe. Die Diagnose von Andy hiess „massive Rangordnungs-probleme“. Zuerst war ich geschockt. Erstens weil es das erste Mal war, dass sich jemand mit meinem Problem wirklich auseinander setzte und zum zweiten weil Andy in wenigen Minuten klar war wo und was unsere Probleme waren.

Soweit es die Seminarzeit zuliess, wurden mir bereits dort erste praktische Übungen gezeigt. Allerdings lernt man an diesem Seminar, dass es nicht in erster Linie auf die Technik ankommt sondern auf die Einstellung und das Auftreten dem Hund gegenüber. Für mich wurde dieses Seminar zu einem Schlüsselereignis. Ich kann mich noch gut erinnern wie ich am Seminarabend mit einigen anderen Teilnehmern zusammensass und wir kaum glauben konnten wie wir bereits jetzt unsere Einstellung unseren Problemhunden gegenüber geändert haben.

Für mich war klar, ich habe jemand gefunden der es versteht mich bei dem Lösen meiner Probleme zu unterstützen. Und so besuchte ich als nächstes einige Einzellektionen bei Andy. Das erste Mal seit langem ging ich mit einem ganz anderen Gefühl mit Waldi auf die Strasse. Ich war sogar richtig scharf darauf, anderen Hunden zu begegnen um endlich meine Position klarmachen zu können. Nach einigen Einzellektionen bei Andy hat sich meine Einstellung und Sicherheit zusammen mit dem Grundwissen der Techniken im Umgang mit meinem Hund soweit gefestigt, dass ich in die Sporthundegruppe eingeteilt werden konnte. Dies sollte für mich der Start von inzwischen fast drei sehr lehrreichen Jahren bei der
Hunde(führer)schule Oberthaler sein.

Gleichzeitig war es der Beginn eines grossartigen Hobbys von mir. Es war ein harter Weg aber mit Andys Hilfe habe ich es geschafft meinem Hund zu zeigen, dass er sich bei mir sicher fühlen kann und dass es dazu weder gekläffe noch Aggressionen braucht. In-zwischen werden auch die Katzen nicht mehr gejagt. Waldi zeigt sich im Training als sehr motivierter, lernwilliger Hund und wir konnten bereits erfolgreich an mehreren Hundesportprüfung teilnehmen. Das Training ist für uns zu einem Hobby geworden in dem ich mein Niveau weiterhin steigern möchte und der Hund sinnvoll beschäftigt wird. Ich freue mich sehr, dass ich ab März 08 die Ausbildung zur Kynopädagogin bei Andy beginnen darf und meine Kenntnisse weiter entwickeln kann.

Die Krönung: Mein Problemhund Waldi ist heute ein Filmstar!

Als gelungenes Happy End und Krönung unseres schwierigen Weges hat mein Waldi einen Job als Filmhund im Kinofilm „Happy New Year“ von Christoph Schaub erhalten. Waldi durfte zusammen mit mir und Andy an über zehn Drehtagen in diesem grossartigen Kinofilm mitwirken. Waldi hat seine Rolle an der Seite von Jörg Schneider und Irene Fritschi mit Bravour gemeistert.

Ich bin sehr stolz auf meinen Vierbeiner und danke Andy ganz herzlich, dass er uns auf den richtigen Weg gebracht hat, uns immer motiviert und aufgebaut hat und dass er uns die Chance gegeben hat, bei diesem spannenden Filmprojekt dabei zu sein. So wurde aus meinem Dauerkläffer ein wahrhafter und echter Filmstar!

PS: Lesen sie Waldis Filmarbeit unter der Rubrik Referenzen.


"Kira"

Dogo mit unberechenbarer Angstaggression wandelt                      sich zum ausgeglichenen Familienhund


Nach 8 Monaten Training in der Hundeführerschule Oberthaler von den Auflagen des Vet. Amtes wieder befreit !

Als wir in unser eigenes Haus einzogen war für mich klar, dass ich früher oder später einen Hund halten möchte. Unser Haus ist sehr gross, hat viel Umschwung und unser Geschäft ist jetzt auch in der eigenen Liegenschaft untergebracht, was heisst, dass ich nun zu Hause arbeite. Dazu kommt, dass mein Mann beruflich viel unterwegs ist, sodass ich alleine im grossen Haus verweile.

Also die Voraussetzungen sind optimal, mir einen Hund anzuschaffen. Aber nicht nur deswegen. Ich hätte schon immer gerne einen Hund gehabt, arbeitete aber bisher ganztags auswärts und hätte nicht genügend Zeit gehabt.

Nun kam die Frage was für ein Hund. Ich habe mich im Internet über die verschiedenen Hunderassen und deren Eigenschaften informiert. Für mich war klar, dass ich einem Hund aus dem Tierheim eine Chance geben möchte.

Bei den Internetrecherchen ist mir eine Hunderasse speziell aufgefallen: der Dogo Argentino. Dieser kam jedoch für mich als Hunde-anfängerin nicht in Frage weil es doch einiger Erfahrung bedarf diesen Hund zu führen.

Eines Tages bin ich, wiederum im Internet, im Tierheim Rothrist auf eine spezielle Hündin gestossen: Kira, eine Dogo Argentino Mischlingshündin, welche nicht das körperliche Ausmass eines reinrassigen Dogos hat und die Voraussetzungen, welche das Tierheim an den neuen Halter stellte, bedingten nicht zwingend Rassenerfahrung, jedoch den Besuch einer Hundeschule.

Also nahm ich mit dem Tierheim Kontakt auf. Mehrere Male besuchte ich Kira im Tierheim, ging mit auf Spaziergänge und dann auch alleine mit ihr spazieren.

Sie zog stark an der Leine. Ihr grosses Problem jedoch war: starke Aggression gegenüber Artgenossen (sie hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Einträge beim VetAmt AG, weil sie im Tierheim zwei kleine Hunde grob attackiert hatte). Begegnungen mit Artgenossen waren wirklich der blanke Horror. Sie stieg in die Leine, fletschte die Zähne und geiferte wild knurrend den anderen Hund an. Ich musste immer meine ganze Kraft aufwenden und war jedes mal froh, dass ich sie zu halten vermochte.

Ansonsten waren bis zu diesem Zeitpunkt keine speziellen Probleme bekannt – die vorhandenen reichten auch mehr als nur aus und stellten bereits eine sehr grosse Belastung dar.

Damals hatte ich ja keine Ahnung was es bedeuten kann, wenn ein Hund mit ca. 8 Monaten ausgesetzt wurde, dann ins Tierheim kam, vom Tierheim vermittelt und aufgrund von gravierenden Problemen beim neuen Besitzer wieder zurückgegeben wurde und somit ein weiteres Jahr im Tierheim verbrachte.

Ich war mir also dieser tickenden Zeitbombe nicht bewusst, als ich den nächsten Schritt machte und mich auf die Suche nach einer geeigneten Hundeschule begab. Dies war keine einfache Aufgabe. Zuerst suchte ich natürlich praktischerweise in meiner näheren Umgebung. Ich habe verschiedene Hundeschulen telefonisch kontaktiert und die Situation geschildert. Zwar habe ich auf meine Fragen Antworten erhalten jedoch wirklich angesprochen und ernstgenommen fühlte ich mich nicht, so nach dem Motto: was will eine Anfängerin mit diesem Problemhund!!!?????

Bei meiner Suche im Internet nach einer geeigneten Hundeschule für sogenannte Problemhunde bin ich auf die Hundeführerschule Oberthaler gestossen. Schon die Betonung auf den Hundeführer ist mir positiv aufgefallen. Die Website habe ich von vorne bis hinten mehrmals durchgelesen und ich war (zum Glück) von Anfang an sicher, dass dies meine Schule sein würde, falls das Tierheim mir den Hund überlassen würde. Dies war die nächste Hürde.

Ich war mittlerweile überzeugt, dass ich Kira eine Chance geben möchte, hätte aber dennoch gerne bei der Hundeführerschule Oberthaler eine Überprufung machen lassen wollen. Andy Oberthaler hat mir kurzfristig einen Überprüfungstermin zugesichert. Das Tierheim war jedoch, aus mir heute noch unerklärlichen Gründen, gegen eine Überprüfung.

Nun hatte ich mich aber bereits entschieden, Kira aus dem Tierheim zu holen und tat dies dann, trotz der bekannten Schwierigkeiten. Sofort, habe ich mir von Andy Oberthaler einen Überprüfungstermin geben lassen.

Noch vor dem Überprüfungstermin bekam ich Besuch von meiner Mutter. Dies hat meinem neuen Mitbewohner gar nicht gefallen, meine Mutter wurde von Kira heftig verbellt. Die Hündin war jedoch mit einem feinen Würstli, das ihr meine Mutter überreichte bestechbar.

Als wir später, ich voran, der Hund in der Mitte und meine Mutter als Schlusslicht den schmalen Flur passierten, drehte sich Kira plötzlich um und ging, aus mir damals unerklärlichen Gründen, laut drohend und geifernd auf meine Mutter los. Ich schoss blitzschnell herum, schrie lautstark „pfui“ und erwischte den Hund gerade noch am Halsband. Ich sperrte ihn dann weg. Wir waren geschockt und mussten mit zittrigen Knien dieses schreckliche Erlebnis erst mal verdauen.

Was hab ich da bloss für einen Hund aus dem Tierheim geholt!!??? Dass er Probleme mit Artgenossen hat wusste ich ja. Das war zwar schon eine grosse Belastung, der ich mich jedoch stellen wollte. Dies um dem Hund eine Chance zu geben.

Dass er jedoch auf Menschen los geht war für mich extrem schockierend! Und ich war mir nicht mehr sicher ob ich wirklich so einen Hund haben will. Ich pflege einen engen Kontakt zu der Familie meines Bruders mit zwei kleinen Kindern und sah eine grosse Gefahr und Katastrophe schon vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen.

Nachdem ich das beängstigende Erlebnis jedoch etwas verdaut hatte, beschloss ich, dennoch vorerst mal den Überprüfungstermin abzuwarten. Dieser ergab, dass der Hund sehr unsicher ist, situationsbedingt aggressiv aber bei korrekter Führung durchaus therapierbar. Das war ja schon mal eine gute Prognose. Offenbar hat er sich in der besagten Situation bedrängt gefühlt und somit aus Unsicherheit heraus mit diesem aggressivem Verhalten reagiert. Also wartete ich erst mal ab wie sich der Hund entwickelt in der Hundeschule.

Ich war froh, baldmöglichst mit dem Unterricht beginnen zu können, denn Kira’s Unsicherheit zeigte sich täglich. Dies z.B. wenn ich mit ihr unterwegs war und ein Nachbar stehenblieb um ein paar Worte zu wechseln, dieser wurde drohend angeknurrt. Es war mir unangenehm und die Leute hatten auch Angst vor meinem Hund. Dies nicht zuletzt weil Kira wegen ihres braunen Monokels am linken Auge als Listenhund erkannt wurde. Ich wurde öfters darauf angesprochen und erhielt auch von verängstigten Hundehaltern Anrufe ob ich denn meinen Kampfhund im Griff hätte und was wäre wenn er mal aus dem Halsband schlüpft?

Schon bald gings dann los mit der Hunde(führer)schule. In einigen Einzellektionen habe ich die notwendigen Grundkenntnisse erworben um dann, nach täglichem Üben, in den Gruppenkurs integriert zu werden.

Während einer dieser Einzelstunden ereignete sich nochmals ein Vorfall, den ich nie mehr vergessen werde. Der Schrecken sitzt mir heute noch in den Gliedern, wenn ich daran zurück denke. Wir sind zusammen auf dem Gehsteig unterwegs, als Kira urplötzlich und wie aus dem nichts einen Passanten angeht und ihn am Ärmel seiner Jacke packt! Zum Glück ist der Vorfall ohne Verletzungen ausgegangen – der Mann wie auch ich selber sind nochmals mit dem grossen Schrecken davongekommen. Jedoch kamen bei mir wiederum grosse Zweifel auf. In der nächsten Stunde haben wir dann getestet, weshalb Kira so auf Menschen reagiert. Es war tatsächlich so, wie meine Trainer bereits vermutet hatten. Sobald ihr ein Mensch ängstlich begegnete oder sie mit den Augen fixierte löste dies bei ihr das Angriffsverhalten aus.

Nun trotz grosser Skepsis, auch von meiner Familie, habe ich mich für Kira entschieden und machte weiter mit dem Unterricht. Wir beide machten gute Fortschritte und ich fühlte mich schon einigermassen sicher (wohl zu sicher), als eine neue Situation total eskalierte. Leider schätzte ich eine Begegnung mit einem anderen Hund nicht korrekt ein, mein Hund riss sich los und brach angeleint aus dem Gehorsam aus! Ich hatte keine Chance mehr irgendwie einzuwirken – Kira ging wie eine Furie rasend auf den entgegen kommenden kleinen Hund los und biss diesen beinahe tot.

Ich war total geknickt! Ich wollte den Hund im ersten Moment zurückgeben. Es war ein riesengrosser Rückschritt. Das halbe Dorf wo ich wohne hatte ich gegen mich. Die Polizei und das Veterinäramt haben sich auf Druck der betroffenen und auch etlicher nicht betroffenen aber verängstigten Hundehalter eingeschaltet.

Kira und ich mussten uns somit einer Überprüfung durch das Kt. Veterinäramt stellen. Nach reiflicher Abklärung u.a. auch diverse Telefonate mit Andy Oberthaler war das Veterinäramt überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, jedoch das Ziel noch nicht erreicht ist.

Und solange wir noch auf dem Weg waren, hatten wir bis auf weiteres Leinen- und Maulkorbzwang auferlegt bekommen. Die Besitzer des betroffenen Hundes waren mir gegenüber sehr feindselig gesinnt. Dieser Druck von allen Seiten war sehr zermürbend und durchaus nicht förderlich für mein sicheres Auftreten welches ich zwingend brauchte um meinen Hund zu führen.

In meiner Hundeschule wurde ich zum Glück von Andy und seinem Team optimal betreut und moralisch unterstützt während dieser schwierigen Zeit. Nach diesem Vorfall haben wir als erstes mit dem Maulkorbtraining begonnen und zusätzlich zum wöchentlichen Gruppentraining haben wir im Einzelunterricht diverse Übungen an verschiedensten Orten wie Parkhäuser, Einkaufszentren, Wochenmarkt, Post/Bank etc. durchgeführt wie. z.B. Lift- und Rolltreppen fahren, durch grosse Menschenmengen gehen mit gleich-zeitigen Hundebegegnungen, über wackeligen und geräuschvollen Bodenbelag gehen etc. Es waren happige Lektionen für mich und für meinen Hund. Am Samstagabend war ich jeweils fix und fertig. Ich lernte aber dabei das richtige Führen meines Hundes in schwierigen Situationen. Mit diesen Übungen haben wir erreicht, dass ich Kira auch in sehr belebten und lauten Umgebungen sicher führen kann und sie hat all diese Einflüsse und Situationen kennengelernt.

Seit einiger Zeit nehmen wir, zusätzlich zum wöchentlichen Gruppenunterricht, am Wesenstraining teil wo wir vor allem an ihrer Sicherheit arbeiten und dies mit sichtbarem Erfolg. Ich wurde schon vermehrt von Leuten, Hündeler wie auch nicht Hündeler, darauf angesprochen, dass sich der Gesichtsausdruck meines Hundes sehr positiv verändert hat. Sie wirkt sehr offen, ist viel ruhiger und gelassener geworden, so wie ich auch. Oft fragen mich Leute aus meiner Familie und aus dem Freundeskreis, wie lange ich denn noch die Hundeschule besuchen müsse. Da es mir mittlerweilen Spass macht, mit Kira zu trainieren, werde ich wohl noch eine ganze Weile weitermachen.

Seit 1 ½ Jahren besuche ich mit Kira die Hundeführerschule Oberthaler. Mein Hund hat einen sehr guten Gehorsam erlangt und ich selbst habe gelernt meinen Hund korrekt zu führen. Nicht nur das Selbstvertrauen meines Hundes hat sich verbessert, sondern auch mein eigenes ist grösser geworden. In den schwierigen Situationen, als ich auch ans Aufgeben dachte, hat mich meine Trainerin Daniela Weidner immer ermutigt und gesagt: sieh den Hund als Chance. Heute erst weiss ich, was sie mir damit immer sagen wollte. Ich bin persönlich gewachsen an dieser Aufgabe. Danke Daniela für deine Geduld und die vielen aufbauenden Gespräche. Herzlichen Dank Andy für die konstruktiven und wertvollen Gespräche, die du mit dem Vet. Amt geführt hast.

Mein grosses Ziel, die Aufhebung des Maulkorb- und Leinenzwanges durch das Vet. Amt, habe ich dann auch tatsächlich erreicht. Ich freue mich riesig darüber, denn heute kann ich wieder selbst bestimmen wann Maulkorb und/oder Leine notwendig sind.

Kira ist heute zufrieden und ausgeglichen und der ganze Stress von früher, die ständige Angst, sich verteidigen zu müssen sind Ver-gangenheit. Es ist wunderschön, meinen Hund so entspannt, gelassen und glücklich erleben zu dürfen!

Und auch ich selber konnte aufatmen, die Spaziergänge sind heute locker und entspannt und bereiten uns beiden grosse Freude. Ich kann die Situation heutzutags korrekt einschätzen und rechtzeitig reagieren. So macht es Spass und ich bin sehr froh, mein Versprechen an Kira eingelöst zu haben: Ein beständiges zuhause in Liebe und Harmonie!

Herzlichen Dank auch im Namen von Kira an die Hundeführerschule Oberthaler für die unermüdliche und äusserst kompetente Unter-stützung auf unserem ehemals steinigen Weg!


Regina Gschwind


"Gulliver"


Ich bin mit Hunden aufgewachsen und ich wollte mit unserer heutigen Familie immer einmal einen Hund haben. Eigentlich war der Zeitpunkt als wir Gulliver in einem Tierheim sahen, viel zu früh für mich, zumal unser Jüngster Sohn gerade erst 3 Jahre alt war.

Das Tierheim das uns Gulliver vermittelte, stellte keine grossen Fragen, gab uns aber auch keinerlei Informationen über das Verhalten von Herdenschutzhunden. Trotzdem das wir als Ersthundehalter keinerlei Erfahrungen hatten, vermittelte man den Hund an uns.

Wir haben Gulliver dann also abgeholt. Er war damals 9 Monate alt und kam aus Italien. Im Beschrieb stand dass er mit allem und jedem verträglich sei. Das hörte sich doch gut an ! Ich hatte mich vorher mit Büchern auf den Hund vorbereitet und dachte dass das ja nicht so schwierig sein kann. Wir freuten uns alle!

Als wir zu Hause waren, merkte ich sehr schnell dass dieser Hund einfach Angst vor allem und jedem hatte. Wenn ein Auto an uns vorbei fuhr, machte er in Panik einen Riesensatz auf die Seite. Am zweiten Tag war mein Schwiegervater zu Besuch und Gulliver packte ihn am Arm. Auch da dachte ich noch dass das der Stress der Umplatzierung vom Tierheim zu uns sei. Aber weit gefehlt. Kam jemand zu uns auf Besuch, führte er sich wie der Teufel persönlich auf !!! Anbellen, Knurren, schnappen, beissen war das „normale“ Verhalten dass er an den Tag legte. Alles schimpfen brachte nichts. Ich kann mich an Situationen erinnern wo ich nur gehofft habe dass der Verschluss des Halsbandes nicht aufgeht wenn jemand bei uns klingelte. In der Hundeschule die wir besuchten, sagte man uns dass das normal bei diesen Hunden sei und ich soll ihn einfach weg sperren. Ich war so enttäuscht! Da gingen wir in eine Hundeschule die uns helfen sollte und die sagten man kann nichts machen ??? Dazu kam dass wir drei Kinder haben und die öfters mal Freunde mit nach Hause bringen.

Der erste Beissunfall liess dann auch nicht lange auf sich warten. Der Freund meiner Tochter war bei uns zu Besuch. Gulliver lag am Boden. Der Junge lief vorbei und wollte den Hund streicheln. Gulliver schnappte sofort zu! Der Junge blutete an der Lippe. Es gab noch zwei weitere Unfälle mit Kindern und die Probleme raubten mir den Schlaf. Ich wusste nicht mehr weiter. Auch wenn wir irgendwo draussen waren und es kam jemand zu nahe zu uns, schoss Gulliver nach vorne und schnappte zu. Ich war verzweifelt und wusste nicht mehr was ich machen sollte. Er hatte auch angefangen sich auf andere Rüden zu stürzen. War er an der Leine, bellte er, fletschte die Zähne, wand sich an der Leine und führte sich einfach furchtbar auf wenn wir an anderen Rüden vorbei gehen mussten. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Gejagt wurde alles was sich fortbewegte. Einmal ist er hinter einem galoppierenden Pferd wild und aggressiv bellend hinterher gerannt, ein anderes mal war es ein Jogger oder Velofahrer den er drohend verfolgte. War er nicht an der Leine hatte ich gar keinen Einfluss auf ihn. Mehrmals lief er einfach nach Hause, sogar über eine Hauptstrasse ! Des weiteren fing er an, während des Spaziergangs wenn er an der Leine war mich plötzlich mit voller Wucht an zu springen. Je mehr ich das abstellen wollte, desto vehementer und drangvoller ging er mich an!

Mein Mann und ich hatten uns tagelang unterhalten und waren uns nur in einem einig. So konnte es nicht mehr weiter gehen! Wir dachten an Einschläferung da wir uns nicht vorstellen konnten dass irgend jemand so einen Hund haben wollte. Der Hund war uns natürlich dennoch sehr ans Herz gewachsen, war er doch zu uns im grossen und ganzen sehr lieb und anhänglich. Ich habe dann als letzten Ausweg vor dem Einschläfern nochmals intensiv nach einer kompetenten Hundeschule gesucht. Dazu habe ich tagelang im Internet gestöbert um jemanden zu finden der uns helfen konnte. Ich traf auf diverse Menschen die auch Erfahrung mit Herdenschutzhunden hatten. Die konnten mir zwar sagen dass das Verhalten typisch war für einen Herdenschutzhund, aber helfen konnten sie mir auch nicht. Und dann habe ich die Hunde(führer)schule Oberthaler Homepage entdeckt ! Ich habe mich durch die ganze Homepage gelesen und danach stand mein Entschluss fest.

Ich habe Andy Oberthaler angerufen und ihm meine Lage geschildert. Er hat sich unheimlich viel Zeit dafür genommen und mich alles mögliche gefragt. Darauf habe ich einen Termin mit ihm abgemacht wo er mein „Monster“ begutachten wollte. Das Ergebnis war ernüchternd. Gulliver hatte die Rudelführung übernommen, da wir nicht in der Lage waren ihn so zu führen wie er es braucht. Da wir ihm auch die Sicherheit nicht gaben die er brauchte war das Verhalten dass er hatte völlig normal. Mit meinen vielen Informationen die ich jetzt hatte ging ich nach Hause. Mein ganzes theoretisches Wissen dass ich bisher hatte war für die „Katz“. Ich konnte nicht im richtigen Mass konsequent sein, und meinem Hund auch keine Sicherheit geben.

Ich habe dann Einzelstunden bei Andy Oberthaler besucht und lernte da was es heisst, einerseits meinem Hund die Sicherheit zu geben die er braucht, aber andererseits mich konsequent durch zu setzen, was ihm aufzeigte, dass mir die Rolle des Rudelführers auch wirklich zusteht. Und ich war eine schwierige Kundin !!! Ich habe Andy Oberthaler Löcher in den Bauch gefragt, wollte alles bis ins kleinste Detail wissen. Andy Oberthaler hat sich immer die Zeit genommen und mir alles erklärt. Es ging nicht lange und wir konnten in eine Gruppe wechseln wo auch andere Hunde waren. Wir haben konsequent daran gearbeitet. Es gab immer mal wieder Situationen wo ich daran zweifelte, aber Andy Oberthaler hat mich immer motiviert weiter zu machen. Es dauerte etwa ein Jahr bis ich es geschafft hatte. Von da an ging es bergauf. Besuch konnte wieder bei uns sein ohne Angst haben zu müssen von Gulliver attackiert zu werden. Auch die Freunde meiner Kinder waren wieder willkommen bei uns.

Nach und nach verschwanden auch die anderen Probleme die wir mit ihm hatten. Der Umgang mit unserem Hund war in jeder Situation nun entspannt. Ich hatte es geschafft und war unendlich erleichtert darüber !!! Nach 2 Jahren hatte ich soviel Sicherheit erlangt und soviel Spass an meinem umfassenden
von Andy Oberthaler vermittelten Wissen dass ich mir einen zweiten Hund gekauft habe. Eine Hündin Namens Tequila. Mit Tequila wollte ich mein nun schon grosses Know How von anfang an richtig anwenden und ging zur optimalen Betreuung seit sie 11 Wochen alt in die Hundeführerschule Oberthaler: Welpenkurs, Junghundekurs, Familenhundekurs. Durch die weitere professionelle Betreuung der Hundeführerschule Oberthaler hatten wir nie Probleme da wir alles von Anfang an richtig gemacht haben. Tequila hat einen tollen Gehorsam – sie ist freudig motiviert aber weiss auch, dass sie auch unter Ablenkung (fremde Hunde, Katzen etc.) jederzeit auf Abruf herankommen muss.

Es ist ein wunderbares Gefühl, so viel Sicherheit zu haben, sich jederzeit darauf verlassen zu können, dass der Hund gehorcht. Komme was wolle – einfach fantastisch ! Das alles haben wir Andy Oberthaler zu verdanken!

Auch mit Gulliver habe ich heute einen Wegbegleiter auf den ich mich 100% verlassen kann. Ich hab gelernt meinen Hund so zu führen dass wir ein ganz entspanntes Leben zusammen führen können und wenn man ihn heute sieht, kann man sich nicht mehr vorstellen was wir für immense Probleme mit ihm hatten. Gulliver ist heutzutags ganz selten an der Leine und hat seine Freiheit, weil ich mich auf ihn verlassen kann. Gulliver hat mich gelehrt dass es sich lohnt, so viel Arbeit in die Erziehung seines Hundes zu stecken. Das Training in der Hundeführerschule Oberthaler hat mir so grossen Spass gemacht dass ich nun auch die Ausbildung zur Kynopädagogin begonnen habe. Ich freue mich sehr auf die weiteren tiefgehenden Erkenntnisse und Einblicke in die Seele der Hunde.


Danke Andy für deine Geduld und für deinen Einsatz mit uns dreien!


Daniela Wohler